Januar 2022

Okay, Frauchen zuliebe habe ich das mit den guten Vorsätzen für's Jahr 2022 sehr ernst genommen. Das Büchlein, das sie mir zur Verfügung gestellt hat, sollte ich ja nicht vollschreiben, aber doch ein bißchen was zu Papier bringen, meinte sie. Darüber bin ich dann eingeschlafen und ich fürchte, wenn sie nachher reinguckt, steht nix drin...

Was sollen auch all die guten Vorsätze, wenn es das Schicksal anders mit einem meint. Und das Schicksal meinte es in diesem Jahr von Anfang anders mit mir. Gleich zu Jahresbeginn bin ich von einem Rottweiler angegriffen worden, ganz aus heiterem Himmel. Ich bin natürlich beim Tierarzt gelandet, hatte Bißwunden im Nacken und am Hinterlauf, da hieß es dann erstmal schonen und heilen lassen, in meiner Sprache: kein Ballspielen. Kaum waren die Wunden abgeheilt, war ich planmäßig wieder beim Tierarzt und hab einen Backenzahn gezogen bekommen, den Frauchen nicht mehr für gut befunden hatte. Die Wurzeln waren noch strahlend weiß, keine Gefahr in Verzug, aber: kein Ballspielen und keine Kaustangen mehr. Was denn noch? Kaum war mein Mäulchen wieder abgeheilt und zaghaftes Bälle apportieren wieder möglich, hatte Frauchen eine Verletzung am Auge. Diesmal mußte sie sich schonen, was wiederum für mich hieß, daß keine Bälle flogen. Aber es sollte noch schlimmer kommen, im

Februar 2022

ist meine liebe Mama Monja über die Regenbogenbrücke gegangen. Sie wurde 12 Jahre und 11 Monate alt und wird schmerzlich vermißt.

Zur Erinnerung ein Foto aus fröhlichen Welpentagen

Trotzdem ging über Abenden wieder die Sonne auf 

und lieber Besuch aus den Niederlanden kommt zum Wandern und bringt Leckerlitüten mit 

Ich hinterlasse meinen Fußabdruck auf der Dreiborner Hochfläche, wo kaum etwas los ist, der eisige Wind auf über 600 m Höhe ist nicht sehr einladend für Zweibeiner ohne anständiges Winterfell.

Ich kann mich wieder mit meinem Ball ordentlich warm laufen, da brauche ich dann schon mal eine Verschnaufpause, puh, hab ja lange aussetzen müssen, aber ich trainiere mich an meine alte Leistung heran.

Im März

war dann plötzlich auch noch Orkansaison, das machte das Wandern nicht leichter

und so schien es mir vernünftig eine Sofasaison daraus zu machen, alle Kissen zu mir!

Aber Achtung, aufgepaßt, Herrchen nicht aus den Augen lassen!!! Wenn er sich noch ein Betthupferl gönnt, fällt doch bestimmt auch etwas für mich ab!

Und noch etwas Anderes verdient meine Aufmerksamkeit: mein lieber Bobby hat endlich eine Nachfolgerin für sein Körbchen bekommen. Das ist Ida. Ein bezauberndes Kromfohrländer-Mädchen. Ihren ersten offiziellen Spaziergang im Feld hat sie mit mir gemacht, darauf bin ich sehr stolz.

Tja, was soll ich sagen, der Winter 2021/2022 war ja eigentlich keiner und dann kam der zweite Tag des Monats

April

und plötzlich sah alles ganz anders aus

Henny hatte auch sichtlich Spaß durch die weiße Pracht zu rasen

und Frauchen sagt, daß ich im Schnee eine richtig gute Figur mache

Alle mal herhören: diese langfellige Langnase ist Luzy, eine überaus freundliche junge Dame, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Mit ihren netten Zweibeinern gingen wir ein Stück auf dem Fichelsberg, bis Luzy auf die Idee kam, sich in etwas herrlich Duftendem zu wälzen. Das fanden ihre Leute dann unverständlicherweise gar nicht toll und haben versucht, den Duft mit Schnee aus ihrem Fell zu waschen. Bevor die auch noch Hand an mich legten, habe ich schnell meinen Leuten klar gemacht, das es besser ist weiterzugehen, schließlich hatte ich der Duftquelle ja auch widerstanden. Ich bin eben ein kluges Mädchen.

Und dann ist es auf einmal soweit, wie jedes Jahr staunen wir was passiert, wenn die Natur sich aufmacht und der Frühling Einzug hält. Überall grünt und blüht es in den prächtigsten Farben und unglaublichen Mengen. Und ich bin immer mitten drin statt nur dabei!

Durch das tiefliegende, karge Perlenbachtal gehen wir den langen Zuweg zu den überwältigenden Narzissenwiesen

Frauchen ist wieder hin und weg und ich muß dauernd für Fotos herhalten... Aber ohne mich ist so eine Narzissenwiese ja auch höchstens halb so schön.

Es ist Wonnemonat, als Lucy zu Besuch kommt und schon ganz schön heiß. Trotzdem blüht das Eifelgold noch nicht

Erst zwei Wochen später, ohne Lucy, kommen wir in den Genuß dieser Pracht auf der Dreiborner Höhe

Grün, grün, grün sind alle meine Farben...

Der Juni ist mein Lieblingsmonat, da hab ich Geburtstag und dieses Mal ist es mein Runder, ich bin nun 10.

Es heißt, daß Frauchen alles immer sehr liebevoll herrichtet

also will ich mal die selbstgebackenen Knöchelchen vorsichtig antesten

Oh je, schon fällt das Türmchen in sich zusammen, da kann ich nun wohl alle Vorsicht vergessen und mich darüber her machen, ui, lecker!!!

Aber wo ist das Geschenk??? Bei meinem runden Geburtstag kann ich ja wohl etwas ganz Tolles erwarten, oder? Frauchen sagt, ich müsse mich noch etwas gedulden, diesmal bekäme ich tatsächlich etwas ganz Großartiges, aber es dauert noch ein Weilchen..... Okay, ich halte mal Ausschau, das kann ja nicht schaden!